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Planung von 1975 Ursprünglich geplanter Eingangsbereich

Der Museumsplan von 1975 zeigt den ursprünglich vorgesehenen Standort des Eingangsbereichs und des Parkplatzes mit Anbindung an die damals geplante Umgehungsstraße nordöstlich des Paderborner Dorfes ("Südumgehung" zwischen Museumsgelände und Papenberg sowie "Querspange" oben rechts im Bild).  Bereits zu dieser Zeit ist der Bau eines Eingangs- und Informationszentrums sowie eines Ausstellungsgebäudes zur Präsentation der umfangreichen Sammlung des Museums vorgesehen. 

Museumseingang im Werden

Der ehemalige Eingangsbereich war immer schon ein Provisorium - und zwar seit Gründung des Museums.

Vier Jahre Baustelle sind eine lange, anstrengende Zeit, bis das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude 2026 endlich seine Türen öffnet. Noch länger aber – überraschend lang – ist die Entstehungsgeschichte dieses Bauwerks: Sie reicht gut 70 Jahre zurück.

Als sich Anfang der 1950er Jahre die Planungen für ein Museum zur Bewahrung bäuerlicher Alltagskultur in Westfalen konkretisieren, steht bereits fest: Das neue Museum soll nicht „nur“ ein Freilichtmuseum sein. Von Anfang an sind Ausstellungsräume explizit gewünscht. Auch die Aktivitäten der Sammlungsabteilung spiegeln dies wider. Noch deutlicher wird es bald nach der Eröffnung: 1974 erhält das Museum mit dem Namenszusatz „Landesmuseum für Volkskunde“ den Auftrag, sich der westfälisch-lippischen Alltagsgeschichte umfassend zu widmen. Im Entwicklungsplan von 1975 ist dafür auch der Bau eines Eingangszentrums sowie eines Ausstellungsgebäudes festgeschrieben. Geplante Fertigstellung: 1981.

Man könnte sich also fragen, warum die Gebäude nicht schon längst stehen. Doch diese Eingangslösung war für einen ganz anderen Standort vorgesehen: 

In den 1960er Jahren ist eine Südumgehung um Detmold über Heiligenkirchen mit einer Querverbindung östlich des Museumsgeländes zur B239 geplant. Dort, so der anfängliche Plan, soll der Haupteingang mit guter Verkehrsanbindung entstehen. Später ist ein etwas anderer Trassenverlauf direkt zwischen Museumsgelände und Papenberg im Gespräch. Dieser sah unter anderem den Bau eines Straßendamms vor und hätte ständige Abgas-, Erschütterungs-, und Lärmbelastung zur Folge gehabt. Eine Umsetzung dieser Pläne wäre eine Katastrophe für das Museum gewesen. Das Bauvorhaben erregt Aufmerksamkeit bis hinauf in internationale Museumskreise. Ende der 1980er Jahre wächst auch der politische Widerstand, 1994 wird das Projekt endgültig gekippt. Das ist aus ökologischer und auch aus musealer Sicht ein Glücksfall. Doch damit steht fest: Einen Museumseingang in der Nähe des Paderborner Dorfes wird es nicht geben.

Als Reaktion darauf entsteht die Idee, am Büchenberg zwischen Krummem Haus und Paderborner Straße ein Eingangs- und Ausstellungsgebäude entstehen zu lassen. Die ernsthaften Planungen dafür beginnen 2008, und 2026 wird dann endlich fertiggestellt, was 55 Jahre lang ein Provisorium war: Der Eingangs- und Ausstellungsbereich des Museums.

Übrigens: Erste Eindrücke davon, welche Schätze in den Depots des Museums schlummern und was demnächst im neuen Ausstellungsgebäude zu sehen sein könnte, erhalten Sie auf der Webseite unserer "Sammlung online". Dort werden 500 der etwa 300.000 Objekte aus der Museumssammlung vorgestellt. Die Webseite erreichen Sie unter diesem Link