Zwischen Restaurierung und Nachbau
Eine Sichtung der Originalbauteile kann auch Jahre nach dem Abbau noch wichtige Erkenntnisse liefern: Die Gebäuderestauratoren stellten bei der Begutachtung der Fenster fest, dass beim Abbau des Hauses in den 1960er Jahren nicht alle Fenster mitgenommen wurden. Nur fünf Fenster fanden den Weg in das Magazin. Hierbei handelt es sich um vier Blei- und ein Holzsprossenfenster mit einer sogenannten Kittfalz, d.h. einer Falz, in die die Glasscheibe gestellt und fixiert wird.
Die 13 fehlenden Fenster werden von den Gebäuderestauratoren des Museums nachgebaut, hierzu helfen uns die fünf Originalfenster und die alten Fotos als Vorlage.
Parallel werden die fünf original erhaltenen Holzfenster behutsam restauriert. Um bei den Bleisprossenfenstern die Verglasung zu erneuern, muss die Schlitz-Zapfen-Verbindung gelöst werden. Bei diesen historischen Holzfenstern ist die Verbindung durch einen Holznagel gesichert, der nun vorsichtig hinausgetrieben werden muss. Erst dann kann das Glas, das durch eine Nut, also eine längliche Vertiefung, geführt wird, ausgetauscht werden. Bei den fünf Originalfenstern werden die fehlenden Glasscheiben außerdem durch historisches Glas aus unserer Sammlung ergänzt.