Stück für Stück

26.11.2018

Die Giebelrückwand wird restauriert.

Die Fachwerk-Restaurierung geht voran

Stück für Stück geht es in der Holz-Restaurierung im Bauhof voran. Gerade arbeiten unsere Restauratoren an der Giebelrückwand, die von allen Außenwänden die stärksten Schäden aufweist. Diese entstanden schon am alten Standort. Nicht nur die Witterung hatte dem Gebäude zugesetzt, vor allem die Tierhaltung sorgte für einige Schäden durch hohe Luftfeuchte und Ammoniakausdünstungen der Tiere. Um 1960 waren im hinteren Teil des Gebäudes 20 Hühner, 2 Schweine und 3 Kühe untergebracht.

Das bedeutet nun viel Arbeit für die Restauratoren, denn einige Ständer, Riegel und Schwellen müssen erneuert werden.

Die noch vorhandenen, aber stark geschädigten Konstruktionsteile dienen als Kopiervorlagen mit all ihren Befunden. So wird beispielsweise ein aus der Bauzeit, dem späten 18. Jahrhundert, erhaltenes Schwellenstück in neuem Eichenholz nachgebildet. Um eine Kopie anfertigen zu können, wird als erstes ein geeignetes Stück Holz herausgesucht und auf Länge gesägt. Anschließend werden die Ständer-, Riegel- und Streben-Positionen übertragen und angerissen sowie die Zapfenlöcher gefräst und die Zapfen hergestellt. Nicht nur die Statik ist so gesichert, die Entscheidung für neues Holz bietet auch die Chance, eine Zierfase aus der Bauzeit, die durch Verwitterung fast schon verschwunden war, wieder frisch und getreu dem Baubefund neu anzulegen. So kann die besondere Eigenart der Siegerländer Fachwerkbauweise des 18. Jahrhunderts mit dem Detail wieder etwas stärker in den Fokus gerückt werden. Die intakte Oberfläche des neuen Schwellenstückes wird es für jeden Betrachter einfach machen zu erkennen, dass es sich um eine Kopie und nicht um das Original handelt.

Abgesehen von solchen Totalerneuerungen einiger weniger Hölzer wird bei der Restaurierung im Freilichtmuseum streng darauf geachtet, so viel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten. Der überwiegende Teil der Fachwerkkonstruktion befindet sich nach mehr als zweihundert Jahren glücklicherweise in einem guten Zustand. Kleinere Fehlstellen oder Beschädigungen werden im Detail durch Anschuhungen oder durch das Einsetzen intakter Eichenholzstücke sorgfältig restauriert.

Und so geht es Stück für Stück weiter ...

  • Das neue Schwellenstück wird auf Maß gesägt.

  • Das Bohren der Nagellöcher.

  • Fachmännisch restaurierte Zapfenverbindung an einem Originalständer.

Kategorie: Bauvorbereitungen