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Einer unserer Gärten mit einer blühenden Blume im Vordergrund, im Hintergrund hinter den Sträuchern eines unserer Häuser im Paderborner Dorf.

Landschaftsökologie

Alles, was wächst und gedeiht

Kulturlandschaft, Viehzucht und Ackerbau sind einem historischen Wandel unterworfen und haben damit ihre ganz eigene Geschichte. Im LWL-Freilichtmuseum Detmold zeigen wir, wie der Mensch und die Landschaft voneinander abhängig waren und auch heute immer noch sind.

Die Abteilung für Landschaftsökologie wurde 1985 im Museum eingerichtet. Ihr Wirken ist überall im Museumsgelände zu sehen: Feldgehölze und Hecken, Acker- und Waldflächen werden mit ihren regionalen Unterschieden gezeigt. Der Anbau besonderer Kulturpflanzen, die Vermehrung alter Sorten oder auch der Einsatz historischer Düngetechniken gehören zur landschaftsökologischen Arbeit im Freilichtmuseum.

Erhaltung und Pflege

Wir kümmern uns um Tiere

Auch die Erhaltung alter Haustierrassen gehört zum Aufgabengebiet der Landschaftsökologie. So finden Sie in unserem Gelände eine große Vielfalt seltener oder vom Aussterben bedrohter Tierarten: Lakenfelder Hühner, Bentheimer Landschafe, Weiße Deutsche Edelziegen, das Siegerländer Rotvieh oder die Lippegänse.

Zudem beteiligen wir uns mit zwei Zuchtstuten am Erhalt der ältesten Pferderasse Deutschlands: der Senner Pferde.

 

 

Zwei Senner Pferde auf einer Weide im Museum. Das vordere Pferd blickt in die Kamera.

Biologische Vielfalt erhalten

Denkt man heutzutage an einen „Bauerngarten”, stellt man sich häufig einen schönen, bunten Ziergarten vor. Doch früher war die Versorgung mit Nahrungspflanzen der Hauptzweck ländlicher Gärten. Es gab eine große Auswahl an Gemüse- und Obstsorten, Gewürz- und Zierpflanzen sowie Heilkräutern. Selbst innerhalb Westfalens gab es große regionale Unterschiede in der Gartengestaltung. Einfriedungen und Wegebelag deuten auf die Region hin. An der Größe der Zierflächen sind soziale Abstufungen erkennbar.
Viele der früheren Pflanzen sind heute durch Genveränderungen und Monokulturen sehr bedroht. Unser Ziel ist es, diese Pflanzen und damit die Vielfalt auf dem Teller zu erhalten und durch gezielte Vermehrung und Züchtung vor dem Verschwinden zu bewahren. Mit der Präsentation regionaler Pflanzenarten und -sorten wird die biologische Vielfalt nicht nur im Museum, sondern auch in der Region gefördert.

Großaufnahme von einem Rotkohl im Garten mit Erde drumherum. Im Hintergrund ist ein Fachwerkhaus zu sehen.

Beteiligen Sie sich am Erhalt alter Haus- und Hofgartensorten!

Durch die Kooperation des LWL-Freilichtmuseums mit dem Verein zum Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) ist die Fachgruppe Haus- und Hofgartensorten aus Westfalen entstanden.

Die Fachgruppe Haus- und Hofgartensorten möchte die Tradition von Anbau und Zucht alter Haussorten zur Selbstversorgung wieder beleben bzw. sie wo es noch möglich ist lebendig zu erhalten und fortzuschreiben.

Die Fachgruppe sucht nach Lokal- und Haussorten aus Westfalen sowie den Geschichten und Anekdoten, die zu diesen Sorten gehören. Sie bewahrt das Wissen über die tradierten Nachbauverfahren und Selektionsmuster gesammelter Lokal- und Haussorten und möchte Menschen dafür begeistern, Haussorten in den eigenen Gärten anzubauen, sie nachzubauen und die Tradition von der Saatgutgewinnung zur Selbstversorgung wiederaufzunehmen. 

Haben wir Ihr Interesse geweckt und Sie möchten sich am Erhalt alter Nutzpflanzensorten beteiligen? Dann wenden Sie sich gern an Dr. Christian Höing unter Christian.Hoeing@lwl.org

Gemüsemalve

Information zum Modellprojekt

Das Modellprojekt

Das Projekt wurde vom Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit dem Büro für Vegetationskunde, Tierökologie und Naturschutz (BfVTN) betreut. Es dauerte drei Jahre. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Projekt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.

Ein Piktokramm mit einem i in der Mitte.